Wann verwendet man welche Schweißelektroden?
Welche Schweißelektroden verwendet man für welche Arbeiten?
Für die Auswahl der richtigen Schweißelektroden, Stabelektroden, müssen Sie schweißtechnische sowie Werstoffbezogene Gesichtspunkte beachten!
Schweißtechnische Aspekte für Schweißelektroden bzw. Stabelektroden:
Die unterschiedlichen Elektrodentypen haben ganz bestimmte Schweißeigenschaften und werden darum für ganz unterschiedliche Schweißaufgaben eingesetzt.
Z.B. die Zellusoseelektrode (C) wird wegen ihrer guten Eignung zum Fallnahtschweißen verwendet, zum Schweißen von Rundnähten an Rohren mit großem Durchmesser. Bestes Beispiel ist das Verlegen von Pipelines. Gegenüber dem Schweißen in senkrecht steigender Position können hier schon für die Wurzellage dicke Elektroden z.B. 4mm eingestzt werden. Das hat erhebliche wirtschaftliche Vorteile.
Rutilsaurer Mischtyp (RA)
Hier liegt der besondere Vorteil in dem Schlackeabgang in engen Fugen. Eine kompakte Schlacke würde hier eingeklemmt und kann sich schlecht lösen. Hingegen ist die Schlacke der RA umhüllten Elektrode in sich porös und zerfällt unter dem Schlackehammer in kleine Stücke. Sie lassen sich dann leicht entfernen.
Rutiler (R) und dick rutiler (RR) Elektrodentyp
Das gute Wiederzünden, die leichte Schlackeentfernung und die qualitativ gutaussehende Schweißnaht, sind die besonderen Eigenschaften dieses Elektrodentyps und ergeben ihre Einsatzgebiete. Heftarbeiten, Schweißen von Kehlnähten und Decklagen sind hier zu erwähnen, denn es kommt auf die vollständige Entfernung der Schlacke und gutes Nahtaussehen an!
Rutil-Zellulose Typ (RC)
ALLE SCHWEISSPOSITIONEN einschließlich FALLNAHT. Dieser Elektrodentyp ist daher universell einsetzbar. Ganz besonders unter Montagebedingungen. Gerade die dick umhüllte Variante erfüllt die hohen Anforderungen an die Schweißnaht und ist in kleineren Betrieben ein Multi-Talent.
Rutilbasische Elektrode (RB)
Wegen ihrer dünneren Umhüllung und besonderen Charakteristik ist die rutilbasische Schweißelektrode gut für das Schweißen von Wurzellagen und senkrecht steigender Position geeignet. Vorwiegende Anwendung findet diese rutilbasische Elektrode im Verlegen von Rohrleitungen mit kleinerem und mittlerem Durchmesser.
Basischer Elektrodentyp
Basische Schweißelektroden eignen sich gut für das Schweißen in ALLEN POSITIONEN. Spezielle Typen können sogar für die Fallnaht eingesetzt werden. Die Qualität der Schweißnaht fällt aber gegenüber anderen Elektrodentypen ab. Aber das Schweißgut hat dafür andere Qualitäten. Gegenüber allen anderen Elektrodentypen besitzen basische Elektroden die besten Zähigkeitseigenschaften sowie die beste Rißsicherheit des Schweißgutes. Deshalb setzt man sie dort ein, wo schwierige Verhältnisse hinsichtlich der Schweißeignung der Grundwerkstoffe herrschen, z.B. bei Stählen mit eingeschränkter Schweißeignung oder großen Wanddicken. Weiter wenn eine hohe Zähigkeit erforderlich ist, z.B. Bauten, die später tiefen Temperaturen ausgesetzt sind. Sie können auch hochfeste Stähle verschweißen, weil die rutilbasische Schweißelektrode einen niedrigen Wasserstoffgehalt aufweist.
Die Auswahl nach Aspekten des Werkstoffes
Die Eigenschaften wie Festigkeit und Zähigkeit des Grundwerkstoffes sollten auch im Schweißgut erreicht sein. Für dir richtige Wahl der Schweißelektroden finden Sie in der Beschreibung der Elektrode wichtige Hinweise über Mindestwerte der Steckgrenzen, Zugfestigkeit und Zähigkeit des Schweißgutes.
Ein Beispiel: Aus unserem Sortiment nehmen wir mal die Universal Schweißelektrode PANTA von Lincoln Ø 2,5 mm E 42 0 RC 11
Das bedeutet:
42 | Mindeststreckgrenze N/mm² = 420 Zugfestigkeit N/mm² = 500 bis 640 Mindestbruchdehnung % = 20 |
0 | Temperatur für Mindestkerbschlagarbeit 47J °C = 0 |
RC | Umhüllung = rutilzellulose |
1 | Wechsel- und Gleichstrom |
1 | ALLE POSITIONEN |